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Vernissage Eugen W.Woessner:
Poesie der Farben
am 24.April 2002


wenn Eugen W.Woessner mit blitzenden Augen von seiner Bauhaus-Prägung und den Künstlern und Erlebnissen der Nachkriegszeit an der Stuttgarter Kunstakademie berichtet, spürt man seine Überzeugung, seinen Idealismus und daß er ein ausgesprochen lebensbejahender Mensch ist.
Dieser positive Ansatz zur Arbeit verleiht dem Werk klare Farben, geziehlt nebeneinander gesetzt; selbstbewußte Kompositionen, von spielerischen bzw. experimentellen Elementen durchwoben und eine Bildsprache, die Harmonie ausstrahlt und den Betrachter einlädt, sich in die Gedankenwelt des Künstlers einzulassen. Seine Pastellmalerei ist sehr stark von bestimmten Kunstströmungen des frühen und mittleren 20.Jahrhunderts geprägt. Um den richtigen Ansatz zur Betrachtung der Pastellbilder zu finden, ist es notwendig, die Ziele der Lyriker zu kennen:
"In den Jahren 1945 bis 1950 wurde mehrfach versucht, den Künstlergeist der Jahre 1905 bis 1938 zu erneuern. Ein Revival-Klima von Neokubismus und Expressionismus flackerte für kurze Zeit auf. Die Taten der Abstrakten Lyriker wurden in den Zeiten der straffen Organisation und eines noch nachlebenden Militarismus als individualistischer Befreiungsakt gedeutet. In ihren direkten, brisanten Malakten fand sich Lust am Leben. Bis Ende der 50er Jahre blieben die lyrischen Richtungen in den Kunstzentren unerschüttert. ... Die Lyriker hatten eine Abscheu vor der Unterdrückung durch vorgegebene Formen und Funktionen. ... Der Malakt, in dem die aufgestauteEmotionalität wild ausbricht ... wird zum Sinn und Symbol dieser Kunst."
Das Haupanliegen der Lyriker war, Formen zu sprengen und gefühlsmäßig zu malen, ohne ein fertiges Bild anzustreben.
So von allen Zwängen befreit, beginnt Eugen W.Woessner zu malen: als einzige Vorgabe wählt er die Farben aus, mit denen er malen will. In völliger Freiheit läßt er das Bild enstehen. Er hat ein sehr sicheres, intuitives Farbempfinden. Die Bilder sind farbenprächtig und können zugleich spannungsreich und harmonisch sein. Wenn wir uns auf sie einlassen, können wir unserer Phantasie freien Lauf lassen, auf unsere Gefühle und Empfindungen horchen und die Poesie der Bilder sprechen lassen.


Judith Bruckner



unser Ausstellungsleiter Wolfgang Mertzki bei der Arbeit

das Mikrofon war diesmal kaputt...




Nicole Schuffert spielte Chansons von Georges Moustaki ("Sans la nommer", "Ma liberté") und Boris Vian ("Le deserteur")





Judith Bruckner bei ihrem Vortrag über die Kunst Eugen w.Woessners

Eugen W.Woessner vor seinem Bild "Schichtung":
es bricht mit dem monochromen Farbkonzept des Künstlers, und vereint alle 3 Grundfarben. Rhythmisch geordnete Farbstrukturen, die an Architektur oder Textiles erinnern, dominieren die obere Bildhälfte und den linken Bildrand. Diagonale und ungebundene Farbflächen befreien sich aus dieser strengen Ordnung und stellen wiederum eine Verbindung zum linken Bildrand her. Fast beschützend umschließen sie den Mittelpunkt des Bildes, die dunklen Kreise.











Manuela Rapino fand die Bilder wunderschön....



...unser Ausstellungsleiter war mit seiner Arbeit auch zufrieden