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"Malerei" von Elisa Thiel
"Scherenschnitte" von Ursula Kirchner
vom 30.November 2009 bis 9.Januar 2010



Pressemitteilung zur Ausstellung


Frau mit Hut I
Scherenschnitt

Frau mit Hut II
Scherenschnitt



Der böse Fürst, Andersen
Scherenschnitt

Der Ostwind, Andersen
Scherenschnitt



Prinzessin und Troll, Andersen
Scherenschnitt

Wasser ist alles
Farbschnitt



Männerquartett
Farbschnitt

Quadratbestien
Farbschnitt



Neue Strategien
2 Farbschnitte

Auf der Flucht
Farbschnitt



Dämmerung von oben
Farbschnitt

Spiegelbild
Farbschnitt



Terzett
Farbschnitt

Bösewicht
Farbschnitt



Gesternter
Farbschnitt

Wasserfrau
Farbschnitt



Maskenball
Scherenschnitt

Ursula Kirchner wurde 1931 in Stuttgart geboren, seit 1939 lebt und arbeitet sie in Stuttgart. Zeichen- und Malkurse hatte sie bei Prof. Orasch und Prof Peters. Die Bildtechnik lernte sie bei Prof. Schlegel, der auch übrigens Mitglied des Stuttgarter Künstlerbundes ist. Seit 1975 begann sie mit Scherenschnitt-Ausstellungen und Buchillustrationen. Mitglied ist sie auch im Bund Bildender Künstlerinnen Württembergs und im Stuttgarter Kunstverein.
Jeder kennt das Schneiden von Papieren und hat es schon selbst mal als Kind versucht. Bei der 5jährigen Ursula Kirchner tat dies ihr Vater. Er ließ sie mit andern Schülern Papiersterne schneiden. Die Mutter stellte dann strenge Regeln auf: Scherenschnitte müssen aus einem Stück sein und dürfen nicht vorgezeichnet sein. Bis zum heutigen Tag bestehen die Scherenschnitte aus einem Stück. Es erlaubt damit einen freien Umgang mit dem Papier. Ursula Kirchner verwendet ausschließlich die Schere. Für den sogenannten Binnenschnitt muss man mit der Schere in das Papier hineinstechen, dabei entsteht eine sichtbare Verletzung. Die wird von ihr nicht weggeschnitten, sondern als typisches Merkmal ihrer Art des Schneidens stehen gelassen. Sie bleibt bei dem Begriff Scherenschnitt, obwohl für die allgemeine Bezeichnung Papierschnitt verwendet wird. Neben den schwarzen Schnitten hat Ursula Kirchner auch farbige Schnittbilder gestaltet. Zunächst verwendete sie farbige Prospekte. Durch ihre Figurenschnitte entstehen eigenartige Verfremdungseffekte. Später verwendete sie Abbildungen aus Tageszeitungen und löste den ursprünglichen Inhalt vollständig auf. Mit zusätzlichen Manipulationen entstehen groteske neue Figuren. Damit verfolgt Ursula Kirchner ein weiteres Ziel: Aus einem Wegwerfartikel macht sie ein beständiges Kunstobjekt. Die Scherenschnitte bekommen in der Regel ein Passepartout. In diesem hängt es frei. Nur oben fixiert, so dass man die geschnittenen Papierstrukturen und den Schattenwurf wahrnehmen kann. Der Scherenschnitt wird damit fast zu einer Plastik. Er ist eine Art Papierrelief. Ursula Kirchner hat sich bereits mit vielen Themen auseinandergesetzt: u.a. mit Morgenstern-Illustrationen, mit Lebensbäumen und mit den weiblichen Albträumen. Ein Lieblingsthema von ihr sind Blumen und Pflanzen.
Andrea Fix sagte anlässlich einer Ausstellungseröffnung: „Scherenschnitte haben keine Abbildungsfunktion. Sie sind graphisch, zeichenhaft und setzen durch ihre Begrenzung unsere eigene Phantasie frei“.
Ihre Scherenschnitte wurden bereits in mehreren Büchern verewigt. So erschien u.a. bereits 1992 eine Bibliographie mit ihren bekannten Scherenschnitten. Selbst stellte sie die Bücher „Schwäbisch saumäßig“ und „Viecher und andere Schwaben“ zusammen. Eine Vielzahl von Ausstellungen hat Ursula Kirchner bereits in vielen Orten durchgeführt. Abschließend zitiere ich noch die Stuttgarter Zeitung: „Die Perfektion der Technik ist staunenswert. Was an feinen Schnörkeln, an fadendünnen Ranken gibt, bleibt auch nur als Möglichkeit dem Laien (der gelegentlich ja auch mit der Schere umgeht) unvorstellbar.“
Richard Böhmer, Vernissage am 2.Dezember 2009



Schwertlilien
Acryl

Weiße Tulpen
Acryl




Rittersporn
Aquarell

Weiße Amarylis
Acryl




Olivenhain auf Mallorca
Aquarell

Bei Meersburg
Aquarell




Gelbe Baumwiese
Aquarell

Hügel beim Bodensee
Pastell




Ascona
Pastell

Gladiolen 1
Aquarell




Im Garten
Aquarell

Provencalischer Innenhof
Aquarell




Krummes Gartenhaus
Aquarell

Rosen
Acryl


Elisa Thiel ist 1940 in Mainhardt geboren. Sie spricht von ihren 3 wichtigen Lebensabschnitten, für sie bedeuten diese 3 Phasen sogar 3 verschiedene Leben. Sie wuchs im 1.Leben auf einem Bauernhof auf und lernte die Natur intensiv kennen. Aus ihr schöpfte sie für die weitere Zukunft ihre heutige Schaffenskraft. Die Natur war für sie wie eine Freundin. In ihrem 2.Leben übte sie einen sozialen Beruf über 20 Jahre aus. Dabei tauchte sie in eine ganz neue Welt ein. Hier erlebte sie etwas ganz anderes. Sie lernte viel Leid und Schattenseiten des Lebens kennen. Aus der inneren Not heraus entfaltete sich eine Kreativität für sie. Bei einem Besuch auf Sizilien lernte sie bei einem italienischen Meister das Töpfern. So begann für sie das 3.Leben. Neben dem sozialen Beruf begann sie das Töpfern in einer eigenen Werkstatt, in der sie 12 Jahre halbtags arbeitete. Bereits 10 Jahre nach dem Besuch in Italien begann sie das Malen, das für sie ein 2.Standbein wurde. Mit beiden Techniken -Töpfern und Malen- war sie wieder zurück in der Realität und der Natur. Das Malen bedeutet für sie Freude am wiedergefundenen Leben. Sie möchte gerne Farben zum Leuchten bringen, mit ihnen spielen und schauen was sie miteinander anstellen. Oft beginnt sie beim Aquarell-Malen mit sanften Tönen, die nach dem Trocknen durch stärkere Farben ergänzt werden bis ein Leuchten entsteht. So entsteht ein Kontrast oder eine Harmonie zwischen sanften und lauten Farbtönen. Eine fertige Arbeit ist jedes mal für sie, wie ein großes Fest. Ihre bevorzugten Farben sind Blau- Türkis- und Grüntöne, wie man auch in den ausgestellten Bildern sieht. Am liebsten malt sie draußen in der freien Natur, wo sie die Sanftheit und das Gefühl der Natur am besten verspürt. Die erlangten Emotionen bringt sie auch in ihren Bilder zum Ausdruck. Neben der Aquarell Technik hat sie auch Pastell- und Acryl-Arbeiten heute ausgestellt. Die Presse hat anlässlich einer Ausstellung über sie geschrieben: „Die Bilder von Elisa Thiel sprühen farbige Lebendigkeit aus. Der Betrachter wird fast magisch in diese leuchtenden Landschaften hineingezogen und angesteckt von der großen Begeisterung für die Schönheit der mediterranen Natur, die aus Elisa Thiels Bildern sprichen“. Nach vielen Reisen durch Italien, wo sie viele Eindrücke für ihre Bilder mitgenommen hat, malt sie heute häufiger in ihrer Umgebung und in ihrem Garten. Neben vielen Ausstellungen hat sie bereits zahlreiche Bilder in öffentlichen Einrichtungen der Stadt Stuttgart, Tübingen und Korntal-Münchingen verkauft.
Richard Böhmer, Vernissage am 2.Dezember 2009