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"Form trifft Farbe - Farbe trifft Form" Ausstellung von Erika Molfenter und Daniel Dumitrache im Café Künstlerbund
vom 15.November bis 11.Dezember 2010



Pressemitteilung zur Ausstellung

Menschen im Quadrat I
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 30 x 30 cm



Menschen im Quadrat II
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 30 x 30 cm

Menschen im Quadrat III
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 30 x 30 cm



Petersburger Hängung I
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm

Petersburger Hängung II
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm



Petersburger Hängung III
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm

Fragmente (1 - 2)
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 30 x 30 cm



In Erwartung II
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 40 x 40 cm

Jeder Einzelne zählt (1)
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 30 x 180 cm



Jeder Einzelne zählt (2)
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 30 x 180 cm

Es passt
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm



Aufstellung
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm

Gelassenheit
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm



geteilt
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 60 x 60 cm

Abwarten
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 50 x 60 cm



In Erwartung
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 50 x 60 cm

Kein Zufall
Mischtechnik/Collage/Leinwand, 50 x 60 cm



Caroline, Agnes, Marie und Aufstellung
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 20 x 100 cm

Kleines Format
Mischtechnik/Collage/Leinwand, je 20 x 20 cm


Erika Molfenter:
wurde 1936 in Neustrelitz/Mecklenburg geboren. Bereits mit 12 Jahren erhielt sie eine Belobigung für ihre Zeichnungen an der Schule. Später begann ihr Berufsleben in der Werbeabteilung einer Firma. Sie besuchte die Volkshochschule, die Kolping Kunstschule in Stuttgart und die europäische Kunstakademie in Trier. Von 1993 bis 2001 war sie tätig als Dozentin für Malerei an der Volkshochschule Ludwigsburg. An vielen Ausstellungen in In- und Ausland nahm sie mit ihren zahlreichen Werken teil. Die Inspirationen für Ihre Arbeiten nimmt sie aus der Umwelt: Durch Begegnungen. Man könnte auch sagen, das was sie erlebt oder zufällig sieht. Es können Farben, Formen, Plakatstücke oder Eintrittskarten sein. Sie sammelt bewußt bestimmte Papiere aus Bereichen unseres Lebens wie Werbeprospekte, Zeitungen oder Magazine. Dieses Material dient dazu, gezielt Papierschnitzel zu entnehmen, um sie dann zufällig und spielerisch auf einer Bildbasis zusammen zufügen. Hierbei spielen Texte und Buchstaben keine Rolle, sondern sind nur Stilmittel. Dann fängt sie an, das Entstandene zu übermalen, bis eine neue Bildaussage entsteht. Es sind dann Figuren oder Gruppen, fragile Paare oder Gesichter ohne Konturen. Hierbei bleibt genügend Raum für eigene Interpretationen. Sie nennt ihre Technik: Visuelle Collage-Malerei. Der Maler und Bildhauer Horst Antes sagte mal: Figur ist's, die Figur bleibt's. Damit wird Erikas Arbeit am Besten charakterisiert. Sie ist über die Faszination des Aktmalens zu den Körperhaltungen und Formen gekommen. Die Figur steht bei ihr im Mittelpunkt. Sie möchte mit ihren Bildern einen Reiz auf den Betrachter auslösen, auch aus der Ferne. Wenn er dann Interesse für das Bild erlangt hat, soll er verweilen und seine Ruhe finden, wie sie auch Erika Molfenter bei Ihren Arbeiten erfährt. Sie hat eigentlich keine Vorbilder. Aber es gibt den amerikanischen Maler, Fotografen und Bildhauer, von dessen Ideen sie beeindruckt ist. Es ist Robert Milton Ernest Rauschenberg. Er stellte ständig in seinen Arbeiten die Fragen: „Wie wird etwas von wem wahrgenommen? Was ist Erinnerung und was Zeit, was ist ein Bild und was ein Objekt“.
Schauen wir uns 2 Bilder von ihr an: „Abwarten“. Leute warten. Was passiert? Das wesentliche ist das Warten. Diese Gruppe strahlt Ruhe aus. Ein Einzelner muss auch nicht alleine sein. Darüber passiert etwas. Nun kann jeder seinen Gedanke freiem Lauf lassen. In dem 2. Werk „Kein Zufall“ spielen die Kompositionen eine Rolle. Es findet ein Ausgleich von Farben zwischen den Fragmenten statt. Farbdehnungen und Spannungen kommen zum Ausdruck. Ihre Bilder entstehen über einen längeren Zeitraum bis sie die Aussagekraft haben, wie die Künstlerin sich es vorstellt. Weit über tausend Werke hat sie in ihrem Leben bereits fertig gestellt.



Netzwerk der Natur I
Acryl auf Leinwand, 2007



Netzwerk der Natur II
Acryl auf Leinwand, 2007

Im Oktoberlicht
Acryl auf Leinwand, 2007



Striktur in der Natur
Acryl auf Leinwand, 2007

Landschaft
Acryl auf Leinwand, 2007



Garten
Acryl auf Leinwand, 2007

Die Welt der Edelsteine
Acryl auf Leinwand, 2007



Tautropfen im Morgengrau
Acryl auf Leinwand, 2007

Vegetationsstruktur I
Acryl auf Leinwand, 2008



Vegetationsstruktur II
Acryl auf Leinwand, 2008

Herbst
Acryl auf Leinwand, 2007



Durchlichtung
Acryl auf Leinwand, 2007

Komposition
Acryl auf Leinwand, 2007



o.T.
Acryl auf Leinwand, 2010

Fries I + II
Acryl/Holz, 2010


Daniel Dumitrache:
stammt aus Bukarest in Rumänien. Schon als Kind erhielt er eine Auszeichnung für seine malerischen Fähigkeiten. Wenn die anderen Kinder Fußball spielten, war er zuhause und malte. Dann folgte sein Studium am Institut für Bildende Künste in Bukarest im Fach Malerei und Kunst, das er mit dem Staatsexamen abgeschlossen hat. Ursprünglich wollte er Architekt werden. Doch dann widmete er sich der Kunst zu. Seit 1979 lebt er in der Bundesrepublik und ist freiberuflich tätig, hauptsächlich im Kunstbereich, gelegentlich auch als Restaurator. Ausstellungsbeteiligungen hatte er in verschiedenen Städten Deutschlands. Diverse Arbeiten befinden sich im öffentlichen und privaten Besitz im In- und Ausland. Seine Arbeitstechniken sind im Einzelnen: Öl, Acryl, Blei-, Farbstifte und Holzschnitte. Daniel Dumitrache wandte sich vor 20 Jahren der abstrakten Malerei zu. Vorher gestaltete er bevorzugt realistisch, später malte er auch Bilder mit surrealistischem Charakter. Die Grundlagen für die Gestaltung seiner Werke ist die Beobachtung und Betrachtung der Umgebung, der Umwelt, in ihrem mikro- oder makrostrukturierten Ausprägungen. In einem Skizzenbuch, das er bereits über 25 Jahre führt, hält er seine Eindrücke fest. Aus dieser Sammlung an Motiven übernimmt er und bearbeitet inspirativ seine neuen Werke. Es sind die Strukturen in der Natur mit ihren unendlichen Anordnungen. Auch gewöhnliche Dinge, die uns umgeben, wie Felsen, Steine, Bäume, Ranken o.ä. in verschiedenen Lichtwirkungen stehen zu Begin seiner Motivauswahl. Seinen Arbeiten liegen also reale, optische Begegnungen zugrunde. Die Wirklichkeit wird zu farbigen Feldern, Inseln und Linienzügen kompositionell geordnet. Die sichtbare Welt bleibt dabei nur als Erinnerung gegenwärtig. Unabhängig von den natürlichen Farben und Formen, die ihn umgeben, wird auf der Leinwand durch die Bearbeitung und Abstrahierung des Malmotivs eine Art neue Realität - allerdings seine Realität – dargestellt. Seine Arbeitsweise wird von zwei Richtungen beeinflusst. Für Daniel Dumitrache sind die farblichen Harmonien wichtig, die auch in einer Art von Poesie münden. Hierbei hat er den berühmten Maler Paul Klee als Vorbild. Auf der anderen Seite soll in seinen Bildern auch die Lockerheit und Spontanität erkennbar sein. Es ist eine Art von intuitivem Denken. Anregungen dazu fand er bei Jackson Pollock, der bekannt wurde mit einer Technik komplexe, ineinander verwobene Farbstrukturen zu schaffen. Genannt wird diese Art als Action Painting. Die beiden Werke auf der rechten Seite Vegetationsstruktur und Bäume und Laub geben uns eine gute Sichtweise seiner Arbeit wieder. Ziel seiner Werke ist es: dem Betrachter die Möglichkeit zu bieten, Gehirn und Seele zusammen zu bringen. Rationalität und Emotionen sollen eine Einheit bilden. Es soll aber nicht nur eine Botschaft sein, sondern auch die Ästhetik und die Harmonien von Farben zeigen. Mit den Worten von Claude Monet wird es am besten beschrieben: „Die Aufgabe des Künstlers besteht darin, das darzustellen, was zwischen dem Objekt und dem Künstler steht, nämlich die Schönheit der Atmosphäre, das Unmögliche.“

Auszüge aus der Eröffnungsrede von Richard Böhmer