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"Zwei Positionen gegenständlicher Malerei"
Carola v.Gera und Sophie Rakette
vom 14.November bis 10.Dezember 2011




die Vernissage auf youtube

Pressemitteilung zur Ausstellung

Mondlicht
Öl auf Leinwand, 2011
100 x 160 cm



Evolution
Öl auf Leinwand, 2011
100 x 120 cm

Pegasus
Öl auf Leinwand, 2011
100 x 120 cm



Spiderman I
Öl auf Leinwand, 2011
160 x 80 cm

Spiderman II
Öl auf Leinwand, 2011
160 x 80 cm



Stadtpark
Öl auf Leinwand, 2010
160 x 90 cm

Public Viewing
Öl auf Leinwand, 2010
160 x 90 cm



Durchblick I
Öl auf Leinwand, 2007
140 x 100 cm

Durchblick II
Öl auf Leinwand, 2007
140 x 100 cm


Carola von Gera ist in Ostpreussen geboren und im Rheinland aufgewachsen. Seit 1960 lebt sie Böblingen und arbeitet dort an ihren Werken. Von 1954 bis 1957 studierte sie an der Werkkunstschule in Köln und an der Kunstakademie Karlsruhe Graphik und Bildhauerei. Dann folgten 5 Jahre weitere Ausbildungen in der Bildhauerei in Frankfurt und Stuttgart. Nach ihrer Familienpause um 1980 herum konzentrierte sie sich auf die Malerei. Es folgten eine ganze Reihe von Ausstellungen im In- und Ausland. Preise erhielt sie in den Jahren 1998 und 2001.
Sie sagt von sich: „ Ich glaube ich konnte Zeichnen bevor ich laufen konnte“. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie, in der es viel Verständnis für Ihre Malkünste gab. So entwickelte sie sich vom Zeichnen zur Bildhauerei. Danach fand sie aber ihren Schwerpunkt im Malen mit Öl. Ihre Arbeitsweise ist gegenständlich, aber nicht naturalistisch. In ihren Arbeiten führt sie eine permanente Auseinandersetzung mit 'Formen und Farben' durch. Dabei verwendet sie kräftige Farben und durch klare Linien begrenzte Formen. Häufig auch mit schwarz/weiß Kontrasten. Wichtigstes Element in ihren Arbeiten ist die menschliche Gestalt. Weiterhin verwendet sie häufig Szenen aus Theater, Tanz und Baukunst. Im Grunde genommen ist sie immer noch Bildhauerin geblieben. Man findet häufig 'gemalte Plastiken' in ihren Bildern.
Der Mensch in der heutigen Gesellschaft, d.h. sein Verhältnis zu einer sich rasant verändernden Umwelt, ist ihr Hauptthema. Das betrifft die Probleme aber auch die Vorteile, welche die moderne Technik, die Medizin und die Biotechnologie mit sich bringen. Gesichter und Körper sind meist flächig ausgeführt, die dargestellten Personen werden in einer gewissen Melancholie, manchmal bis zur Traurigkeit dargestellt. Carola von Gera ist der Meinung, dass es eine Aufgabe der Kunst ist, Probleme und Fehlentwicklungen ihrer Zeit aufzuzeigen. Allerdings ist sie auch überzeugt, dass es ebenfalls zu den Aufgaben der Kunst gehört, dem Betrachter Momente der Erbauung und Lebensfreude zu verschaffen.Ihre Bilder müssen sich entwickeln. Sie nutzt bewußt die offenen Phasen der Ölmalerei um Veränderungsvorstellungen rechtzeitig wieder umsetzen zu können. Dazu steht sie auch nachts auf, um ihre neuen Gedanken auf die Bilder zu übertragen. Der Arbeitsstil ist klassisch: 5 bis 6 Schichten von Farben werden über einen längeren Zeitraum auf ihre Bilder auftragen. Jedes ihrer Bilder stellt eine Geschichte dar, die sie ungern erzählt, da der Betrachter sich seine eigenen Gedanken machen soll. Die Anregungen für ihre Bilder stammen von Geschichten oder auch von Kindererzählungen. Dazu verwendet sie teilweise Phantasie-Figuren, die symbolisch ihre Gedanken vermitteln sollen. Von den Künstlern Leger und Gaguin ist sie fasziniert. Sie geben ihr Impulse in ihrer speziellen Art weiter zu malen. Der Verkauf ihrer Werke bedeutet immer einen emotionalen Trennungsprozess. Auch Traurigkeit überfällt sie, wenn sie keinen Zugriff mehr auf ihre Werke hat. Die beiden Bilder ganz vorne zeichnen sich dadurch aus, dass die Augen der Figuren jeden Betrachter fesseln und nicht mehr loslassen wollen. In dem Titelbild, das hier am Kopf des Raumes hängt bildet sie eine Mondschein-Szene ab. Es sammeln sich Außerirdische, Kreaturen, Phantasie-Figuren und Ungeziefer, um beim Mondschein zu tanzen. Den Rest hat sie mir nicht mehr erzählt. Das muss sich jeder selbst vorstellen.







Rohre
Öl auf Leinwand

Zeit - ein Rätsel
Öl auf Leinwand



Zeit - wohin ?
Öl auf Leinwand

Zeit - voran
Öl auf Leinwand




Zeit - fortwährend
Öl auf Leinwand

Zeit - Beginn
Öl auf Leinwand



Transformation
Öl auf Leinwand

dennoch
Öl auf Leinwand


Sophie Rakette wurde in Ried/Cham geboren und fing mit einem Fernstudium ihre künstlerische Laufbahn an. 1994 absolvierte sie 5 Jahre ein Studium an der Kunstakademie Esslingen. Dann legte sie ihre Schwerpunkte auf die realistische und symbolistische Malerei. Sie ist auch Mitglied in der aHbKE (artgerechte Haltung bildender Künstler Esslingen). Viele Ausstellungen hatte sie bereits in Baden-Württemberg durchgeführt. Bereits in der Schulzeit füllte sie ihre Hefte mit Zeichnungen zum Verdruß der Lehrer. Ihre gesamte Ausbildung in Esslingen führte sie letztendlich zur Ölmalerei. Diese Art der Maltechnik gibt ihr die nötige Zeit ihre Gedanken zu realisieren. Ihre Motivation zum Malen ist, Gedanken viel besser auszudrücken als es die Sprache kann. Man kann auch sagen: Malen ist für sie Sprache. Sie möchte mit ihren Werken zum Nachdenken anregen. Am erfolgreichsten ist sie dann mit ihren Bilder, wenn der Betrachter das Nachempfinden oder Nacherleben kann, was sie beim Malen bewegt hat. Dann fühlt sie sich verstanden mit ihrer Sprache – dem Malen. Sie möchte aber nicht belehrend wirken. Dann wäre ihre Zielsetzung nicht erreicht. Für ihre Arbeiten benötigt sie lange Zeiten, da sie sich vorher intensiv mit dem Thema auseinandersetzt. Mit den ausgestellten Bildern setzt sich mit dem Thema Zeit und Lebenszeit auseinander. Mit dem Entstehen und der Vergänglichkeit des Lebens. Dazu verwendet sie in ihren Bildern die Sanduhr als Symbol für die Lebenszeit. Wenn die Sanduhr abgelaufen ist, ist auch das Leben beendet. Viele Ereignisse können dabei passieren, das zeigen uns die zerbrochenen Gläser. Das Leben geht aber weiter, auch wenn die Lebensumstände widrig sind. Für Sophie Rakette ist das sehr ernüchternd aber auch deprimierend. Deswegen werden die Bilder sehr dunkel gehalten. Inspirierend für diese ausgestellten Bilder waren einige Gedichte aus dem Gedichtband von Paul Celan mit dem Titel „Eine Hand voller Stunden“…… Für die Fertigstellung ihrer Werke benötigt sie häufig sehr lange. Monate später verändert sie noch die Arbeiten, weil sie neue Gedanken zu dem Thema entwickelt hat. Das Bild, das auch auf der Einladungskarte war, heißt: „Zeit – ein Rätsel“ Das Stundenglas ist zerbrochen, der Sand läuft aus, darin vergraben ein Schlüssel. Die Lebensdauer, der Tod, ein Rätsel.

Auszüge aus der Eröffnungsrede von Richard Böhmer