.

Vernissage Erika Molfenter und Daniel Dumitrache im Café Künstlerbund
am 15.Oktober 2003


Erika Molfenter ist in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Vor ungefähr 20 Jahren begann sie aus ihrer Berufstätigkeit als technische Zeichnerin heraus, sich mit der Malerei zu beschäftigen, von Anfang an mit verschiedenen Techniken, mit denen sie gerne experimentiert. Eine ihrer derzeit bevorzugten Techniken nennt sich "Decollage". Darunter versteht man Collagen aus Papieren, die bereits zu einem bestimmten Zweck an bestimmten Orten waren wie z.B. Plakate, Eintrittskarten, Postkarten usw. Vor allem kleine, abgerissene Plakatstücke haben es der Künstlerin angetan als Ausgangsmaterial für ihr Bildschaffen. Diese Fundstücke vereinen lesbare Elemente des ursprünglichen Plakates mit dem unleserlichen Material, also Formen und Farbflächen, von denen man nicht mehr weiß, in welchem Zusammenhang sie ursprünglich waren. Diese lesbaren Elemente fügen sich mit dem unlesbaren Material und der Übermalung zu einer geschlossenen Bildaussage. Man kann es sich vorstellen, diese Spannung, die entsteht im Dialog zwischen den gefundenen Papieren und dem Wollen der Künstlerin, zwischen Anregung und Durchführung.
Außer den Decollagen sind hier auch Acrylarbeiten zu sehen und Malereien, die mit Materialien wie Holzsplitter und Sand kombiniert sind. Die Eigenart, der "Schriftzug" der Künstlerin bleibt sich dabei treu, die zarte Farbigkeit, der lyrische Grundton und - meistens - das Thema "Mensch". Diese menschlichen Gestalten sind manchmal erst bei genauerer Betrachtung zu entdecken, sie sind eingesponnen in Formen, Linien, in Strukturen und Flächen, vielleicht eine Metapher für das menschliche Eingebundensein in die weitere und nähere Umgebung, in äußere Gegebenheiten und innere Befindlichkeit.
Auszüge aus der Rede von Ines Scheppach

Daniel Dumitrache ist Rumäne und in Bukarest geboren. An der Kunsthochschule in Bukarest hat er ein volles Kunststudium absolviert in den Fächern Malerei und Kunst am Bau und danach noch eine Zusatzausbildung gemacht in den Bereichen Wandmalerei und Restaurierung. Wenn man seine Bilder zum ersten Mal betrachtet - und das dürfte den Meisten so gehen - hat man den Eindruck von gegenstandsloser Malerei. Überwiegend dunkle, kräftige Farben - hauptsächlich Rot- und Grüntöne - mit vereinzelten hellen Farbpunkten und -Strichen. Aber Daniel Dumitrache malt gar nicht gegenstandslos. Im Gegenteil, er malt hauptsächlich, was er um sich herum sieht. Natürlich nicht nur das Abbild, sondern gleichzeitig das, was er bei der Betrachtung empfindet. Er betrachtet die Natur und die Architektur, die Farbigkeit der Umgebung, die Licht- und Schatteneinflüsse - und malt - im Grunde seine Gefühle. Seine Bilder zeigen also weniger das Abbild als die Einwirkung der Umwelt auf seine Innenwelt, seine Gefühlswelt. In dem Versuch, Abbild und Empfindungen zu verbinden, also die Gegensätze Statik und Dynamik, Rationalität und Irrationalität, Kalkül und Emotion in einer neuen Landschaft - seiner Landschaft - zusammenzubringen, kommen diese Bilder zustande. Mit diesem Hintergrundwissen erscheinen mir nun diese Bilder nicht mehr gegenstandslos. Jetzt sehe ich die grünlich spiegelnden Wasserpfützen in dem Bild ‚Morgenröte nach dem Regen'. Ich sehe die Lichter der Stadt in der Abenddämmerung, wenn ich versuche, auf eine bestimmte, kontemplative Weise, die Bilder zu betrachten. Die Bilder sind also keine experimentellen Zufallsergebnisse, sondern durchaus im Kopf geplante Bilder - soweit man bei dieser Art des Malens planen kann. Emotion ist ja nicht kalkulierbar, sonst wäre es keine. Und die Malerei bleibt für ihn - wie er selbst sagt - immer eine Art Entdeckungsreise. Das Beinhaltet, dass auch der Betrachter auf Entdeckungsreise gehen muss, seine eigenen Vorstellungen einbringen muss, um ein Bild für sich zu vollenden.
Auszüge aus der Rede von Rolf Bakenhus

Daniel Dumitrache




Daniel Dumitrache

Daniel Dumitrache



Daniel Dumitrache

Erika Molfenter



Erika Molfenter

Erika Molfenter



Erika Molfenter

Erika Molfenter



Erika Molfenter