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Ausstellung "gezeichnete Bilder" von Ines Scheppach
vom 13.Oktober bis 29.November 2008


Ines Scheppach ist gebürtige Stuttgarterin und hat dort an der Staatlichen Kunstakademie von 1971 bis 1977 studiert. Seit über 30 Jahren ist sie im Verband Bildender Künstler Baden-Württemberg und seit 1996 Mitglied im Stuttgarter Künstlerbund, dieser ehrwürdigen, über 100 Jahre alten Vereinigung profimäßig arbeitender Künstler verschiedenster Kunstrichtungen. Vor 8 Jahren, im März 2000, gründete Ines Scheppach mit fünf Künstler-kollegen die Künstlergruppe „Neue Meister“, die sich ganz dem Phantastischen Realismus und seinen Variationen verschrieben hat und weitgehend in den sehr zeitaufwändigen Mal- und Zeichentechniken der „Alten Meister“ arbeitet. Bei Ines Scheppach hat die Feinheit der Arbeiten durchaus Altmeisterliche Qualität, obwohl die Zeichentechnik doch wieder anders ist und weitgehend selbst entwickelt. Die Künstlerin nennt sie einfach 'Gezeichnete Bilder', denn es sind mit zeichnerischer Technik Schicht auf Schicht ganz dicht mit feinsten Strichen gearbeitete Bilder, haben also nichts mit skizzenartigen Zeichnungen zu tun und sind doch keine Gemälde. Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug ist der Bleistift, bzw. die dünnsten Bleistiftminen, mit denen sie die letzte Schicht des Bildes ‚strichelt’ – wie sie das selbst gerne nennt. Die ersten Schichten werden mit etwas gröberen Stiften gearbeitet von lichtechten Farbstiften bis zu Ölpastellstiften und Kreiden, ja sogar einige Aquarelle gibt es in dieser Technik. Dass dieser ganze Prozess der millimetergroßen Striche oder Farbpixel sehr zeitaufwendig ist, können Sie Sich denken. Da kommen leicht 100 – 200 Arbeitsstunden für ein Bild zusammen.
Lassen Sie mich nun etwas zu den Gedanken, zur Befindlichkeit der Künstlerin sagen. Da ist zunächst das Phänomen der Assoziationen. Also, ich sehe etwas und das Gesehene erinnert mich an etwas Anderes. Man sagt, Künstler haben meist ein besseres visuelles Vorstellungsvermögen als andere Menschen. Aber das ist für diese Bilder aus dem Bereich des Phantastischen noch nicht genug. Ines Scheppach sagt, dass sie beim Anschauen der Dinge um sie herum - oder auch beim Lesen - immer irgendwelche Assoziationen hat, d.h. sie verbindet - im Geist – ganz automatisch Dinge mit anderen Dingen oder Situationen, hat plötzlich ein ganz anderes Bild im Kopf als das, was sie vor sich sieht. Und da bleibt eben so manches Bild hängen, weil es interessant oder irgendwie verblüffend ist. Eine Idee zu einem neuen Bild ist dann geboren. Ob und wann es realisiert wird, ist damit natürlich noch nicht entschieden.
Nun zum Begriff des Phantastischen: Ines Scheppach betont immer, dass sie die phantastischsten Formgebungen in der Wirklichkeit entdeckt und zwar am gründlichsten dann, wenn Sie diese zeichnet, sei es ein Gesicht, ein Stück Felsen, Baumrinden oder Blüten. Was könnte man daran künstlerisch besser machen? Nichts. Man kann es nur staunend so genau wie möglich entdecken und zeichnend offenbaren. Was der künstlerische Wille dann an Neuem schafft, ist eben die Kombination, die Komposition, das Zusammenfügen von an sich gegensätzlichen Dingen zu einem harmonischen Ganzen, in dem andere, neue Zusammenhänge sichtbar werden, die dann aufmerksam machen zum einen auf z.B. ein phantastisches Gestein, zum anderen auf symbolische Aussagen wie menschliche Beziehungen oder Beziehungen von Menschen mit der Natur. Um alle diese Kombinationen, die ja aus einer Assoziation entstanden sind, so glaubhaft darzustellen, dass sie dem Betrachter plausibel erscheinen – sozusagen wie ein fotografischer Beweis -, obwohl er weiß, dass es das so nicht gibt, braucht es eine zeichnerische Technik, die minutiös mit feinsten Strichen diese Bilder aufbaut – Schicht auf Schicht. Aber trotz aller Entdeckerfreude beim Zeichnen von Steinernem und Pflanzlichem ist und bleibt natürlich der Mensch die ursprüngliche Ursache für ihr Bedürfnis, Bilder zu machen.Das Betrachten von Menschen, das Nachdenken über die menschliche Befindlichkeit, die Sorge um die Empfindsamen und die Angst auch vor dem Zerstörerischen im Menschen – hinter dieser zutiefst humanen Betrachtungsweise liegt ein schöpferischer Optimismus, der Glaube an die prinzipielle Verbesserbarkeit des Menschen, der wohl der Antrieb für das künstlerische Schaffen von Ines Scheppach ist. Und weil sie oft an das Innerste des Menschlichen rühren, lösen die Bilder bei Betrachtern die unterschiedlichsten Gefühle aus. Das ist ganz natürlich und von der Künstlerin auch so gewollt, weswegen sie sich grundsätzlich zurück hält bei Fragen, was sie sich bei diesem und jenem Bild gedacht habe. Ihre Antwort würde über den Ansatz des Betrachters dominieren und so die eigene Kreativität stören. Ihnen bleibt nur, sich als Betrachter etwas Zeit zu nehmen, dass die Bilder zu Ihnen sprechen können. Dann haben Sie etwas davon. (Im Sekundentakt geht das leider nicht). Und nur dann können Sie letzten Endes Sich eine eigene Meinung bilden über ein Kunstwerk.
Rolf Bakenhus, Vernissage am 15.10.2008



Akephalos

Athene



Aufstand und Zusammenschluss der jungen Königinnen

Aus ferner Zeit



Commedia

Das Tanzen



Der Austausch

Der Gefährte



Der Tänzer

Die Erscheinung der La Stilla



Die junge Familie

Die Verwandlung



Die Öffnung

Die Überraschung



Dürer in Venedig

Fragilität



Gauklerei

Im Innern der Erde



Im Wandel - Wandeln

Irdische



Kraft

Lebendige Stille



Neuer Lebensmut

Poesie der Masken



Ritterspiele

Venus von Milo



Verbundenheit

Verhüllen - Zeigen - Verzaubern



Wind in der Wüste