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Mitgliederausstellung "Sommertrilogie": Abstrakte im Café Künstlerbund
vom 15.September bis 11.Oktober 2008


"Diesmal wurde das Thema „Bewegung“ vorgegeben. Auch der Begriff „Bewegung“ wurde individuell interpretiert. Neben der körperlichen oder gegenständlichen Bewegung haben wir heute die abstrakten Darstellungen der Bewegung. Jeder Künstler hat hier seine eigene Sichtweise.
Ein paar Gedanken zur Abstrakten Kunst: hierzu habe ich das Meyer-Lexikon herangezogen. Ich zitiere: Abstrakte Kunst, gegenstandslose Kunst, gegenstandsfreie Kunst, Bezeichnung für die von der gegenständlichen Darstellung losgelöste Malerei und Plastik, die seit etwa 1910 in immer neuen Stilvarianten auftritt. Abstrakte Kunst im weiteren Sinn erlaubt dagegen noch eine sekundäre Gegenständlichkeit, Anklänge, Spuren, Rückerinnerungen an Dingformen. Im 20. Jahrhundert wird Wassily Kandinsky als der Erfinder abstrakter Kunst angesehen. Über mehrere Jahre hinweg entfernten sich seine Bilder immer mehr von gegenständlichen Formen. Im Jahr 1910 schuf er das erste völlig abstrakte Bild - ein Aquarell. Kandinsky wurde nicht nur der erste abstrakte Künstler des 20. Jahrhunderts, sondern förderte abstrakte Kunst auch als Theoretiker.

Es haben sich 11 Künsterlerinnen und Künstler an dieser abstrakten Ausstellung beteiligt:



Ideen

Entscheidungen




Aktionen

Barbara Dabbagh lebt und arbeitet in Vaihingen an der Enz und ist seit 2008 Mitglied im Stuttgarter Künstlerbund. Ihr Interesse gilt der Kunst und der Naturwissenschaft. Zuerst studierte sie Elektronik an der Fachhochschule Furtwangen. Nach der Berufstätigkeit als Diplom-Ingenieur und Familienpause begann sie die künstlerische Tätigkeit mit einer dreijährigen Privatausbildung in Aquarelltechnik und Zeichnen mit Seminaren in Acryl, Holzschnitt und Radierung. Seit 2003 nahm sie an zahlreichen Einzel– und Gruppenausstellungen teil. Zu ihren Werken sagt sie: Die Werke entstehen durch das Schichten vieler dünner Aquarell-Farbaufträge, die sich überschneiden und die Farben in Bewegung bringen. Spuren trockenen Farbauftrags bilden einen Kontrast zur Transparenz der Farbschichten. Die hier ausgestellten Aquarelle zeigen eine Sequenz einer Bewegung im Menschen. Ideen bauen sich im Geist auf, bringen Vieles in Bewegung, durchdringen sich und führen zu Entscheidungen sowie Aktionen. Deswegen heißen die drei Bilder Ideen, Entscheidungen und Aktionen.





Im Sommerwind

Flimmerndes Licht 1




Flimmerndes Licht 2

Daniel Dumitrache stammt aus Bukarest in Rumänien und hat sein Studium am Institut für Bildende Künste in Bukarest im Fach Malerei und Kunst mit dem Staatsexamen abgeschlossen. In den Jahren von 1975 bis 79 nahm er an Gruppen-Ausstellungen des Bukarester Kunstverbandes teil. Seit 1987 ist er freiberuflich tätig, hauptsächlich im Kunstbereich, gelegentlich auch als Restaurator. Seine Arbeitstechniken sind im Einzelnen: Öl, Acryl, Blei- und Farbstifte und Holzschnitte. Er sagt zu seinen Bildern: „Die Grundlage für die Gestaltung meiner Bilder ist die Beobachtung der Umwelt, sei es makro- oder mikrostrukturiert. Ich bearbeite und interpretiere die Inspirationsmotive. Die reale Welt wird in meinen Werken zu farbigen Inseln, Feldern und Linienzügen kompositionell geordnet und sie bleibt nur als Erinnerung gegenwärtig. Das Ziel der Kunst, glaube ich, soll Interpretation und Gestalten sein. Sie sollte, ob realistisch oder nicht realistisch, keine Abbildung sondern Verwandlung sein.“ Seine 3 Bilder sind mit Acryl auf Leinwand gezeichnet.














Renate Kienzle ist Malerin aus Kornwestheim und langjähriges Mitglied des Stuttgarter Künstlerbundes. Sie lebt und arbeitet in Kornwestheim, wo sie selbst an der Freien Mal- und Zeichenakademie studiert hat und seit vielen Jahren freiberuflich eine eigene Kinder- und Jugendwerkstatt leitet. Im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit hat sie für viele Kindermusicals und –Ballette die Bühnenbildgestaltung übernommen. In den letzten Jahren ist sie mehr und mehr zur gegenstandslosen Malerei umgeschwenkt, wo sie sich besonders mit der Wirkung vom Fließen und Begrenzen der verschiedenen Materialien aufeinander beschäftigt hat. Sie sagt: „Mein bildnerisches Suchen befasst sich mit der Beobachtung und Bewusstmachung von unterschiedlichem Fließen und der entstehenden verästelteten, ausfließenden Formwerdung. Das ist ein spannender und abenteuerlicher Entstehungsprozess. Durch Untergrundbeeinflussung bildet sich ein anderes Saug- und Fließverhalten und damit andere Farb- und Formgrenzen. Diese physikalischen Vorgänge dienen als Grundlage für weitere gestalterische, künstlerische Entscheidungen, wenn etwa dem Fließen ein bewusstes, scharfes Abgrenzen von Linien und Flächen gegenübergestellt wird.“





Es regnet

Wellenreiter




Regenwetter

Annemarie Bethke-Bulla ist in Westpreußen geboren und in Berlin aufgewachsen. Dort absolvierte sie auch ihr Kunststudium. Nach mehreren Jahren Lehrtätigkeit in Kunst ging sie 1980 nach Baden-Württemberg. Hier ist sie seitdem als Malerin tätig. Annemarie Bethke-Bulla stellt sich zur Aufgabe eine harmonische Synthese zwischen Struktur und Farbe zu schaffen. Die Gegenständlichkeit soll nur als Anregung zu einer Abstraktion dienen. Ihre großen Themen sind Landschaften, aber nicht nur. Es geht ihr nicht um reale, sondern um erlebte Ansichten. „Ohne Verfremdung macht die Illusion keinen Spaß“ sagt die Künstlerin. Ihre Motive sucht sie und findet fast überall. So entdeckt sie auf ihren Reisen stimmungsvolle Landschaften in der Toskana, gelbe Rapsfelder vor ihrer Hautür und Häuserschluchten in einer Megastadt wie New York, türkisblaues Wasser in der Karibik und Vulkanlandschaften auf Fuerteventura. Die Malerin arbeitet in Friolzheim und hat die markantesten Motive vor der eigenen Haustür. Direkt von ihrem Atelier blickt sie auf die Hügelkette des nördlichen Schwarzwaldes. Gerne zitiert sie ein Zitat von Wassily Kandinsky: In jedem Bild ist ein ganzes Leben versteckt, ein ganzes Leben mit vielen Zweifeln, enthusiastischen Momenten und Erkenntnissen.
Das erste Bild heißt: Es regnet. Sie sagt dazu: Aber unter einem Regenschirm ist man beschirmt vor bewegten Wetter. Das zweite Bild heißt: Wellenreiter. Sie sagt dazu: Der Wellenreiter oder auch Surfer genannt, muss unter Faszination der Naturgewalten seinem Ziel entgegen schwimmen oder schweben und Meer erleben. Das dritte Bild heißt: Regenwetter. Regentropfen, die an ein Fenster klopfen, sind ein bewegter Gruß. Alle Bilder sind in Acryl auf Leinwand gemalt.





fließend

Feuersturm




Kaskade

Gruppe




Sturm

Isa Tillmann ist in Aschersleben bei Halle geboren, sie absolvierte eine Ausbildung zur Metallographin am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Sie begann ein Studium von Objekt- und Aktzeichnen, Aquarell- und Acrylmalerei bei namhaften Künstlern im In- und Ausland. Seit 1989 ist sie freischaffend und hat ihr eigenes Atelier. 1992 begann sie ihre Dozententätigkeit für Aquarell- und Acrylmalerei an der VHS Pforzheim. Zu Ihrem ersten Bild sagt sie: Da mir Farben in meinen Bildern sehr wichtig sind und auch meine Stimmung ausdrücken, entscheide ich mich erst für 2 bis 3 Grundfarben, die miteinander harmonieren. Der Malprozess begann bei diesem Bild spontan. Flächen wurden mehrfach übermalt, neue Farben Hinzugefügt und Zufälle bewusst eingebracht. Das war in diesem Fall ein sehr langwieriger Prozess. Der Titel lautet: fließend, die Maltechnik ist eine Mischtechnik. Beim zweiten Bild sagt sie: In diesem Bild dominiert die Primärfarbe rot in Farbabstufungen, weiß, gebrochene Grautöne und wenig schwarz beruhigen das Bild. Trotzdem gewinnt das Rot noch mehr an Leuchtkraft. Es Scheint sich zu bewegen, vor den Augen zu tanzen. Es heißt: Feuersturm. Beim dritten Bild sagt sie: bei diesem Bild wollte ich Wasser darstellen, es ging ein gedanklicher Prozess voraus. Ich wählte bewusst eine kühle Farbpalette, als Gegenpol wirkt die große ruhige mit vielen Strukturen bearbeitete Fläche. Die Kontrastfarbe Braun kam dazu. Es heißt: Kaskade. Zum vierten Bild sagt sie: Das Bild entstand in spontaner Malweise, fast wie eine Pinselzeichnung, mit wenigen Kreidelinien. Es ist wenig überarbeitet, damit die Spontaneität erhalten bleibt. Es heißt: Gruppe. Zum letzten Bild sagt sie: Auch sehr spontane Malweise, Flächen sind durch Kratzlinien Kreidelinien verbunden. Teilweise Überarbeitung mit Farben aus Pigmenten. Es heißt: Sturm.





Chinesischer Drache

Aufsteigender Nebel




Lavastrom

Anne Münzel ist in Trier geboren. Sie studierte an der Kunstschule der Freien Hansestadt Bremen. Dann kam sie nach Stuttgart und machte eine künstlerische Pause als Hausfrau und Mutter von 2 Kindern. Danach begann sie einen kreativen Neubeginn und wurde Mitglied im Stuttgarter Künstlerbund und war aktiv im Vorstand. Während eines Auslandsaufenthalts von 3 1/2 Jahren in Seoul setzte sie sich künstlerisch mit einer anderen Kultur auseinander. Bei einem weiteren Aufenthalt von ca. 5 Jahren in Amerika konnte sie zusätzliche kreative Erfahrungen sammeln. Seit 2005 lebt sie nun in Sindelfingen und arbeitet dort. Sie sagt: Für mich ist Bewegung in der abstrakten Malerei alles was die gerade Linie verlässt! Das entscheidende Kriterium für die Wirkung der „Bewegung“ ist die Wahl der Farben, wie auch die Technik und das Material beim Malvorgang. Die „Bewegung“ in meinen Bildern wird hauptsächlich durch die Farben und den Farbauftrag verstärkt oder zurückgenommen. Meine 3 Bilder zeigen verschiedene Stadien von Bewegung: Im ersten Bild „Chinesischer Drache“ entsteht die Bewegung durch kräftigen, pastosen Farbauftrag und die Wahl der Farben. Als typisch, asiatisch Farbbild erscheint dem Betrachter die Anwendung der Farben Gelb, Rosa, Rot, Türkis und Blau. Im unruhigen Farbverlauf, wie in ihrer leuchtenden Intensität, spiegelt sich die hektische, tänzelnde Vitalität des chinesischen Drachentanzes wieder. Im zweiten Bild „Aufsteigender Nebel“ ist die Bewegung stetig und leise. In gedeckten Farben von rechts unten nach links oben hin zum „brennenden“ und rotierenden Rot. Im dritten Bild, dem Diptychon „Lavastrom“ besteht die Bewegung in der langsamen, aber aggressiven Richtung auf den Betrachter zu. Durch die unbunten Farben Weiß und Grau als Einrahmung fließt die Lava, intensiviert durch die Komplementärfarben Blau und Rot, in der Mitte der beiden Leinwände nach unten. Alle Bilder sind mit Acryl auf Leinwand gezeichnet





Stark gegen den Wind

Bewegungsabläufe




Im Aufwind

Zeitabläufe


Karlheinz Möller ist in Detmold geboren. Er absolvierte als Schriftsetzer seine Ausbildung und beendete sie mit der Meisterprüfung. An der Werkkunstschule Bielefeld lernte er Grafik und Design sowie Zeichnen- und Aquarellstudien bei bekannten Künstlern und Professoren. Im Stuttgarter Künstlerbund ist er bereits schon lange Mitglied. Gründungsmitglied war er in der Gruppe „Die Wassermaler“. An zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen nahm er bereits teil. Er sagt zu seiner Arbeitstechnik: Die Ideen zu meinen Bildern kommen sehr spontan, oft nach dem Lesen von Büchern oder nach dem Besuch von Konzerten und Theater oder durch visuelle Eindrücke, z. B. nach dem Besuch von Ausstellungen oder Museen. Es macht mir Freude mit Farben und Formen umzugehen, wobei die bevorzugten Farben Aquarell-Farben sind. Die Titel zu meinen Bildern sind oft mit einem „Augenzwinkern“ zu sehen, sie sollen nur hinführen und dem Betrachter für seine eigene Fantasie noch genügend Spielraum lassen. Seine Bilder heißen: Stark gegen den Wind und Bewegungsabläufe. Die Technik ist Tusche/Aquarell. Die zwei weiteren Bilder heißen: Im Aufwind und Zeitabläufe und sind in Aquarell gezeichnet.





Flug I, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm

Flug II, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm






Babara-Wieland war von 1967-88 Lehrerin an Grund-, Haupt- und Sonderschulen. In dieser Zeit von 1979-81 absolvierte sie ein Kunststudium in New York. Seit 1988 ist sie freischaffende Künstlerin und Dozentin für Kunst und Kunstberatung an der Volkshochschule in Nagold. Seit 1990 hatte sie zahlreiche Einladungen zu internationalen Keramik-Biennalen und Ausstellungen in vielen Ländern Europas sowie Japan, Ägypten und Neuseeland erhalten. Dabei bekam sie zahlreiche Ehrungen und Preise. Ihre Arbeiten sind geprägt von der spielerischen Suche nach Freiheit. Zu ihren Bildern sagt Barbara Wieland: Bei beiden Bildern treten die Kannen von ihr eine sphärische Reise an. Sie erheben sich von ihrem Untergrund, tanzen, schweben und düsen durch die Atmosphäre. Ein Zitat von Judith Bruckner dazu: „Kannen sind ein Markenzeichen der Künstlerin geworden, die schon immer von Rüsseln und Deckeln begeistert war. Die Kannen sind trotz der ungewöhnlichen Gestaltung voll gebrauchsfähig.“ Bei zahlreichen Ausstellungen im Künstlerbund zeigte Barbara Wieland bereits Kannenobjekte, die sie aus Ton modellierte und mit Pigmenten, Engoben und sparsamen Glasuren bemalte. So findet die Malerei nicht nur auf der Leinwand sondern auch auf den Keramikobjekten statt.





Im Laufe der Zeit

der Umbruch


Anita Fried wurde in Mühlacker geboren und lebt und arbeitet heute in Tamm. Eine Privatausbildung und verschiedene Arbeitsaufenthalte in freier Malerei waren die Basis für ihre künstlerischen Tätigkeiten. Seit 2002 ist sie freischaffend tätig und beteiligte sich an mehreren Ausstellungen. Sie arbeitet überwiegend in Acryl auf Leinwand und Papier. Weiterhin experimentiert sie mit verschiedenen Materialien wie z.B. Kohle und Graphit in den Formen von Collagen. Sie sagt zu ihren Bildern: Sie sollen Gedanken über die Bewegtheit des Lebens zeigen. Im Laufe der Zeit und im Leben sind wir ständig wechselnden Bewegungen ausgesetzt dem Zulassen und Loslassen, dem Umbruch und dem Aufbruch zu Neuem. Ihre 3 Bilder heißen: Loslassen, Im Laufe der Zeit und der Umbruch. Alles ist in Acryl auf Papier gezeichnet. Eine bemerkenswerte Darstellung der Bewegung.





17 und 5 Verführungsprüfung Betrachterisch

17 und 5 Verführungsprüfung Draufgängerinnenrot


Hartmut Steegmaier ist in Braunschweig geboren. Er bildete sich zum Buchhändler aus. Weiterhin erklomm er den Beruf zum Tischler in Meister-Kursen. Danach absolvierte er eine Ausbildung zum Kunst- und Werklehrer. Seine Lehrtätigkeit führte zu Publikationen in der Kunst und in dem Literaturbereich. Sein weiteres Interesse führte ihn in den Bereich der Lyrik, Kurzprosa und Typografie. Hier fand er den Weg in die Malerei. Für seine Bilder entwickelt er zunächst ein Grundgerüst, das z. B. Maße, Strukturelemente oder Karoeinteilungen enthalten. Dieses Linien-Netz wächst in diesem Gerüst spielerisch aber widerrufbar. Mit Gefühl für Form und Harmonie fällt er Entscheidungen. Der jetzt entstandene Linienplan ist noch weitgehend neutral. Nun werden erst die Farben (zwischen 100 und 500 vorwiegend gemischte Töne) festgelegt. Die Bildidee wird oft durch gegenständliche Assoziationen gefestigt. Jetzt wird das Bild durch einen Titel-Text ergänzt. Das ‘abstrakte’ Bild generiert bei Steegmaier eine eigene Art lyrischer Texte. Seine zwei ausgestellten Bilder sind aus einer vierer Serie A bis D. Ausgestellt sind B und D. Die Zahl 17 entspricht einer weiblichen und die Zahl 5 einer männlichen Person. 5 geht auf 17 zu. Seine Bilder heißen: 17 und 5 Verführungsprüfung Betrachterisch (Das B-Bild) und 17 und 5 Verführungsprüfung Draufgängerinnenrot (das D-Bild). Es wurde in Acryl auf Holz gemalt.





Chaos

Wettlauf, wohin rennst Du Menschheit


Hiltrud Blaich, ist eine international bekannten Emailkünstlerin aus Heilbronn. Sie hat Kunstgeschichte studiert und dann nach einem Praktikumsjahr bei Bildhauern und war Mitarbeitin der Metallwerkstatt von J. Vetter in Schwäbisch Gmünd. Sechs Semester Emaillieren studiert an der damaligen Fachschule für Edelmetalle (heute Kunsthochschule für Design) mit Abschlussprüfung. Nach einer Mitarbeit an der Kunstschule in Bornemouth gründete sie ihre eigene Werkstatt, führte Einzelausstellungen durch und wurde zur Teilnahme an internationalen Ausstellungen eingeladen. Sie war präsent u.a. in Warschau, Peking, Tokio und St.Petersburg und gab Emaillier-Kurse und Vorträge in Deutschland, USA, Mexiko und Australien. Die Sprache der Emailkünstlerin ist an bestimmte Mittel gebunden: die von den reinen Farben ausgehende Faszination, die Glut des Feuers, gestochene oder aus Draht gebogene Linien und die mit viel Disziplin angelegte Aufteilung der Farben. Die Künstlerin muss sich immer wieder der Herausforderung stellen, zwei so verschiedene Werkstoffe wie Glas und Metall in Einklang zu bringen. Die Verführung, die vom Emailliervorgang ausgeht, ist groß. Der Brennvorgang verwandelt Glasbrocken und geschlemmtes Pulver zu leuchtenden oder sattfarbigen Oberflächen, wobei die Farben erst mit dem Erkalten ihre Intensität und volle Tiefe erreichen. Ihre Bilder heißen: Chaos gemaltes Emaile auf Eisenplatten und Wettlauf, wohin rennst Du Menschheit.

Rede von Richard Böhmer zur Vernissage