Edda Messner

Objekte

Ich mache die Figuren aus Draht, weil der eine vorgegebene Linie ist. Mit dieser Linie kann ich, anders als bei einer Zeichnung, eine dreidimensionale Form herbeiführen. Brauche ich eine weichere, weniger störrische Linie, die auch eine größere Dichte hat, dann schneide ich eine Plastiktüte in Streifen und häkele sie an den Draht. Es gefällt mir, wie die Linie zu einer Verdichtung gebracht werden kann, die immer noch eine Transparenz hat. Manchmal steht der Draht einfach nur als Umriss, und dann wiederum entsteht ein dichtes lineares Gewühl. 
Wichtig ist mir in allen Figuren eben diese bestimmte Transparenz. Sie erlaubt Einblicke und lässt durchblicken - die verschiedenen Ebenen, Schichten und Hintergründe werden sichtbar. Die Figuren sind alle aus meiner Erinnerung, also Vergangenheit. In meiner Kindheit war dieser Draht allgegenwärtig, entweder als Zaun oder als das nächstliegende Mittel, um Spielzeug zu bauen. Die Vergangenheit ist nicht mehr ganz zu fassen. Fragmentarisch gibt es dichtere Stellen, die sich jetzt in der Gegenwart greifen lassen und dann wieder weg sind. Manchmal tauchen sie in anderer Form irgendwo in einer Erinnerung wieder auf. 
Vielleicht.

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Biographie